3D-Druck in der Dentaltechnik
Additive Fertigung im Dentallabor
In der Dentaltechnik ist der Nutzen additiver Fertigungsverfahren gereade bei der Herstellung individualisierter Produkter groß. Hier sind 3D-Drucker schon heute etabliert und liefern markfähige Lösungen.
Im Dentallabor können besonders viele manuelle Bearbeitungsschritte bei der konventionellen Zahnersatzherstellung durch additive Verfahren ersetzt werden. So können auf der Grundlage eines digitalen 3D-Modells eines Kiefers dentaltechnische Modelle gedruckt werden. Ebenfalls möglich sind additive Kunststoffmodelle von Zahnkronen oder -brücken für einen Feinabguss. Kronen und Brücken können auch direkt aus biokompatiblen Metallen (wie z. B. Titan, Amalgam, austenitische Stähle) additiv gefertigt werden.
Jährlich werden so bereits über 10 Mio. Zahnersatzteile additiv hergestellt. Anders als in anderen Bereichen der Industrie kann der 3D-Druck hier trotz der relativ langsamen Prozessgeschwindigkeit eine wirtschaftliche Produktion großer Stückzahlen ermöglichen. Das hängt eng mit dem kleinen Volumen der Prothesen zusammen. Je nach Art des Zahnteils und des speziellen Druckers können so bis zu mehreren 100 individuelle Strukturen gleichzeitig in einem Bauprozess gefertigt werden.
Vorteile für den Patienten
Der gegenüber konventionellen Methoden erzielbare Mehrwert für die Patienten besteht in einer besseren Passgenauigkeit der Prothesen, einer günstigeren Herstellung und einer eventuell kürzeren Behandlungszeit.
Nachteile 3D-Druck Dentaltechnik
Nachteilig bei der additiven Zahnersatzherstellung ist allerdings eine prozessbedingt raue Oberfläche. Dadurch ist eine Nachbearbeitung durch Fräsen unabdingbar.
Für Dentallabore stellt sich außerdem auch immer die Frage, ob sich die Anschaffung eines Druckers lohnen wird. Dazu sollte man sich immer über die generelle Auslastung der Anlage im Klaren sein.
Denn kann der Drucker nicht nahezu voll ausgelastet werden, macht eine Anschaffung keinen Sinn und die additive Herstellung wird teurer als konventionelle Verfahren.
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